5.12.10 Erforderlichkeit einer zusätzlichen Recherche
In T 14/02 hätten Anträge, die der Beschwerdegegner in der mündlichen Verhandlung stellen wollte, nicht nur eine kleine Änderung im Wortlaut des Anspruchs 1, sondern vielmehr eine umfangreiche Beschränkung des Anspruchs bedeutet, die höchstwahrscheinlich eine neue Recherche seitens des Beschwerdeführers erforderlich gemacht und möglicherweise zu einer Zurückverweisung an die erste Instanz geführt hätte (mit Verweis auf T 51/90, T 270/90, ABl. 1993, 725; T 25/91). Da zudem kein Grund ersichtlich war, warum die Anträge erst in diesem Verfahrensstadium eingereicht wurden, liess die Kammer sie nicht ins Verfahren zu. In T 48/91 wies die Kammer die geänderten Ansprüche als unzulässig zurück, da sie zusätzliche Merkmale enthielten, deren Auswirkung entweder ungewiss sei oder ohne weitere Ermittlungen – wie etwa ordentliche Vergleichsversuche – gar nicht beurteilt werden könne (s. auch T 234/92, wo ein Merkmal aus der Beschreibung in Anspruch 1 eingeführt wurde und dies möglicherweise eine Zusatzrecherche erfordert hätte, sowie T 1105/98, wo eine Zusatzrecherche nötig war).
In T 870/07 hingegen ließ die Kammer den in der mündlichen Verhandlung eingereichten Hauptantrag zu, da sie nicht daran zweifelte, dass auch der zusätzlich beanspruchte Gegenstand bei der Recherche abgedeckt worden war.