9.21. Beispiele für die Verneinung der erfinderischen Tätigkeit
Die Beschwerdekammer stellte in T 61/88 fest, dass man dem Fachmann, der eine optimale, aber komplizierte Lösung für eine technische Aufgabe kennt, nicht die Fähigkeit absprechen darf, zu erkennen, dass weniger komplizierte Alternativen im Allgemeinen auch zu weniger perfekten Ergebnissen führen, und damit auch nicht die Fähigkeit, solche Alternativen zumindest dann ins Auge zu fassen, wenn zu erwarten ist, dass die durch die Vereinfachung erzielten Vorteile die daraus resultierende Leistungsminderung wettmachen (T 817/94).
Auch in T 505/96 kam die Kammer zu dem Schluss, dass die Vereinfachung komplizierter Technologien zumindest dann als Teil der normalen Tätigkeit des Fachmanns anzusehen sei, wenn zu erwarten ist, dass die durch die Vereinfachung erzielten Vorteile die daraus resultierende Leistungsminderung wettmachen.