3.5.2 Maßstab bei der Beweiswürdigung
Die Beschwerdekammern haben in ihrer Rechtsprechung gewisse Grundsätze zum Maßstab bei der Beweiswürdigung aufgestellt, der bei der Ermittlung der Tatsachen angelegt wird, auf denen die spätere Entscheidung beruht. In einigen Fällen hatten die Beschwerdekammern den Grundsatz des "Abwägens der Wahrscheinlichkeit" angewandt, wonach beispielsweise bei der Frage, wann ein Dokument der Öffentlichkeit erstmals zugänglich gemacht worden ist, entschieden wird, was aller Wahrscheinlichkeit nach geschehen ist (s. T 381/87, ABl. 1990, 213, T 296/93, ABl. 1995, 627 und T 729/91 vom 21. November 1994). In anderen Fällen haben die Kammern entschieden, dass ein Sachverhalt "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" oder "lückenlos" nachgewiesen werden muss (s. T 472/92, ABl. 1998, 161, T 97/94, ABl. 1998, 467, T 750/94, ABl. 1998, 32). Eine Diskussion über die praktische Bedeutung der Beweismaßstäbe findet sich in jüngeren Entscheidungen wie z. B. T 2451/13 (Bedeutung des "lückenlosen Nachweises"), T 545/08 (Bedeutung des "Abwägens der Wahrscheinlichkeit"). S. auch T 842/14 (Neuheit und Beweismaßstab).