4.3.7 Vorbringen, das im erstinstanzlichen Verfahren vorzubringen gewesen wäre oder dort nicht mehr aufrechterhalten wurde – Artikel 12 (6) Satz 2 VOBK 2020
Dieser Abschnitt wurde aktualisiert, um die Rechtsprechung und Gesetzänderungen bis 31. Dezember 2023 zu berücksichtigen. Die vorherige Version dieses Abschnitts finden Sie in "Rechtsprechung der Beschwerdekammern", 10. Auflage (PDF). |
In T 2012/20 war mit der Beschwerdebegründung ein Antrag lediglich eingereicht, aber nicht begründet worden. Mit Verweis auf das vorrangige Ziel des Beschwerdeverfahrens (Art. 12 (2) VOBK 2020) erinnerte die Kammer daran, dass das Beschwerdeverfahren keine Fortsetzung des Prüfungsverfahrens ist. Der betreffende Antrag hätte spätestens in der mündlichen Verhandlung vor der Prüfungsabteilung eingereicht werden müssen, so die Kammer. Die angefochtene Entscheidung enthielt keine überraschenden Inhalte, die die Einreichung eines neuen Antrags im Beschwerdeverfahren gerechtfertigt hätten. Sämtliche Einwände waren bekannt, und dem Beschwerdeführer war in der mündlichen Verhandlung ausdrücklich Gelegenheit gegeben worden, auf diese zu reagieren. Siehe auch T 1512/21.
In T 836/20 hatte der Beschwerdeführer lediglich vorgetragen, dass nicht absehbar gewesen sei, dass die Prüfungsabteilung trotz seiner ausführlichen Erläuterungen weiterhin an ihren Einwänden festhalten würde. Die Kammer unterstrich aber, dass das Vertrauen auf das eigene Vorbringen des Beschwerdeführers als Verfahrensumstand für eine späte Zulassung nicht ausreichend ist.