1. Fristen und Rechtsverlust bei Fristversäumnis
Bestimmte Fristen beginnen vom Prioritätstag oder, im Falle mehrerer Prioritäten, vom frühesten Prioritätstag an zu laufen. Gilt dieser Prioritätstag nicht mehr (wenn beispielsweise der Prioritätsanspruch entsprechend Art. 90 (5) erlischt), so errechnen sich die genannten Fristen vom geänderten Prioritätstag an. Dadurch wird ein Rechtsverlust aufgrund der Tatsache, dass eine Frist bereits vor dem Verlust des Prioritätstags abgelaufen ist, nicht behoben. Wird beispielsweise bei Eintritt in die europäische Phase zum Ablauf der 31-Monatsfrist nach Regel 159 (1) ein Antrag auf Wiederherstellung des Prioritätsrechts gestellt, der jedoch abgelehnt wird, sodass die Priorität erlischt, so verschiebt sich die 31-Monatsfrist nicht. In Teil A der Richtlinien wird das Verfahren behandelt, das in diesen Fällen zu befolgen ist (siehe A‑III, 6.9 bis A-III, 6.11).