6.1 Allgemeines
Ein Antikörper kann funktional durch das Antigen definiert werden, an das er bindet, solange das Antigen in den Ansprüchen klar definiert ist. Wird das Antigen durch eine Proteinsequenz definiert, darf die Definition des Antigens keine Sequenzvariabilität und keine offenen Formulierungen (z. B. "Antigen umfassend …") enthalten. Andernfalls gilt der Anspruchsgegenstand als nicht neu gegenüber bekannten Antikörpern, weil auch diese an die undefinierte Region des Ziel-Antigens binden könnten.
Beispiele für zulässige, durch das Antigen definierte Anspruchsformulierungen für Antikörper sind:
– Antikörper, der an X bindet,
– Anti-X-Antikörper,
– Antikörper, der mit X reagiert,
– spezifischer Antikörper für das Antigen X,
– Antikörper, der an das Antigen X bindet und aus der durch SEQ. ID. NO: y definierten Sequenz besteht.
Ein Antikörper kann auch durch seine Fähigkeit zur Bindung an ein definiertes Antigen in Kombination mit einem negativen Merkmal definiert werden, wie z. B. "Antikörper, der an das Antigen X und nicht an das Antigen Y bindet".