3.3 Änderung der Patentansprüche, fehlende Teile (Regel 56) oder fälschlicherweise eingereichte Anmeldungsunterlagen oder Teile (Regel 56a)
Geht eine europäische Anmeldung auf eine frühere internationale Anmeldung zurück, so hat der Anmelder in der internationalen Phase die Möglichkeit gehabt, die internationale Anmeldung entweder nach Erhalt des internationalen Recherchenberichts (Art. 19 (1) PCT) oder während der internationalen vorläufigen Prüfung (Art. 34 (2) b) PCT) zu ändern. Gemäß Regel 159 (1) b) kann der Anmelder dann wählen, ob er mit diesen geänderten Anmeldungsunterlagen (einschließlich der Ansprüche) oder mit den Unterlagen in der ursprünglich eingereichten Fassung in die europäische Phase eintreten möchte. Des Weiteren erhält der Anmelder vom EPA die Gelegenheit, die Anmeldungsunterlagen (einschließlich der Ansprüche) innerhalb einer vorgegebenen Frist zu ändern (Regel 161 (2), siehe E‑IX, 3). Die Anmeldung in der geänderten Fassung dient dann als Grundlage für eine etwaige ergänzende europäische Recherche, die nach Art. 153 (7) durchzuführen ist (siehe B‑II, 4.3 und B‑XI, 2).
Werden die Ansprüche einer internationalen Anmeldung beim Eintritt in die europäische (regionale) Phase so geändert, dass sie gegen Art. 123 (2) verstoßen, ist das in B‑VIII, 6 beschriebene Verfahren anzuwenden.