1.1 Einreichung von Anmeldungen durch Einrichtungen zur elektronischen Nachrichtenübermittlung
Anmeldungen können auch per Fax bei den Annahmestellen des EPA in München, Den Haag oder Berlin (siehe A‑II, 1.2) oder bei den zuständigen nationalen Behörden der Vertragsstaaten eingereicht werden, die dies gestatten. Gegenwärtig sind dies Österreich (AT), Bulgarien (BG), die Tschechische Republik (CZ), Deutschland (DE), Estland (EE), Finnland (FI), Frankreich (FR), Irland (IE), Island (IS), Luxemburg (LU), Monaco (MC), Norwegen (NO), Portugal (PT), Schweden (SE), Slowenien (SI) und das Vereinigte Königreich (GB). Näheres ist der neuesten Ausgabe der Broschüre "Nationales Recht zum EPÜ" zu entnehmen, die auf der EPA-Website (epo.org) abrufbar ist.
Ist eine per Fax übermittelte Anmeldung unleserlich oder unvollständig, so gilt sie als nicht eingegangen, soweit sie unleserlich ist oder der Übermittlungsversuch fehlgeschlagen ist, und der Absender ist unverzüglich zu benachrichtigen (siehe Beschluss des Präsidenten des EPA vom 20. Februar 2019, ABl. EPA 2019, A18).
Wird eine europäische Patentanmeldung per Fax eingereicht, so ist eine schriftliche Nachreichung nur erforderlich, wenn die Qualität der betreffenden Schriftstücke mangelhaft ist. Dann fordert das EPA den Anmelder auf, diese innerhalb von zwei Monaten nachzureichen (Regel 2 (1)). Kommt der Anmelder dieser Aufforderung nicht rechtzeitig nach, so wird die europäische Patentanmeldung zurückgewiesen. Um eine Doppelanlage von Anmeldeakten zu vermeiden, werden die Anmelder gebeten, das formgerechte Papierexemplar der Unterlagen mit einem Hinweis auf die Anmeldenummer oder das Datum der Übermittlung des Fax und den Namen der Einreichungsbehörde zu versehen und deutlich darauf hinzuweisen, dass diese Unterlagen eine "Bestätigung einer per Fax eingereichten Anmeldung" darstellen.