10. Niederschrift über die mündliche Verhandlung
Im Normalfall ist für die Niederschrift über die mündliche Verhandlung die Verfahrenssprache nach Art. 14 (3) zu verwenden, also die Amtssprache, in der die Anmeldung eingereicht wurde, oder die Amtssprache, in die die Anmeldung übersetzt wurde. Die Ausnahmen sind in Regel 4 (6) festgelegt.
Änderungen am Text der Beschreibung oder an den Patentansprüchen einer europäischen Patentanmeldung oder eines europäischen Patents sind in der Verfahrenssprache nach Art. 14 (3) in die Niederschrift aufzunehmen.
Wenn es auf den genauen Wortlaut ankommt oder wenn die Beteiligten darauf bestehen, sind folgende Teile in der während der mündlichen Verhandlung tatsächlich verwendeten Amtssprache oder in der Amtssprache, in die die Erklärungen während der mündlichen Verhandlung gemäß Regel 4 (6) übersetzt wurden, wörtlich in die Niederschrift aufzunehmen:
b)rechtserhebliche Erklärungen der Beteiligten, Zeugen, Sachverständigen und der Abteilungsmitglieder sowie
Der Begriff "Erklärungen" im Sinne der Regel 4 (6) ist eng auszulegen als Ausnahme von der Regel, im schriftlichen Verfahren die Verfahrenssprache zu verwenden, und nicht dahin gehend, dass alle Argumente erfasst werden, die während der mündlichen Verhandlung in einer anderen Amtssprache vorgetragen werden.
Abweichungen von der Verfahrenssprache sind in E‑V, 6 geregelt.
Zu Anträgen auf Aufnahme von Erklärungen in die Niederschrift siehe E‑III, 10.3.