4. Klarheit und Auslegung der Patentansprüche
Allgemeine Angaben in der Beschreibung, durch die der Schutzbereich in verschwommener bzw. nicht klar definierter Weise erweitert werden soll, sind nicht zulässig. Zu streichen sind insbesondere Angaben, durch die der Schutzbereich auf das "Wesen der Erfindung" oder "alle Äquivalente" ausgedehnt werden soll.
Zulässig sind Angaben, wonach der Schutzbereich den "Umfang der Ansprüche" abdeckt oder die Erfindung "in den Ansprüchen definiert" wird. Dies steht einer Bereinigung von Unstimmigkeiten nicht entgegen (F‑IV, 4.3).
Wenn die Patentansprüche auf eine Kombination von Merkmalen gerichtet sind, sind analog dazu alle Angaben zu streichen, die den Eindruck zu vermitteln scheinen, dass dennoch nicht nur die Kombination als Ganzes, sondern auch einzelne Elemente oder Unterkombinationen unter Schutz gestellt werden sollen.
Ferner sind anspruchsähnliche Formulierungen zu streichen oder zu ändern, damit vor der Erteilung eine anspruchsähnliche Sprache vermieden wird; anderenfalls könnten solche Formulierungen zu Unklarheiten über den Gegenstand des Schutzbegehrens führen.
"Anspruchsähnliche" Formulierungen sind Passagen in der Beschreibung, die zwar nicht als Anspruch gekennzeichnet sind, aber als solcher erscheinen und in der Regel eine unabhängige Formulierung gefolgt von mehreren rückbezüglichen Formulierungen enthalten. Diese anspruchsähnlichen Formulierungen finden sich in der Regel am Ende der Beschreibung und/oder in Form von nummerierten Absätzen, insbesondere in Teil- bzw. in Euro-PCT-Anmeldungen, in denen der ursprüngliche Anspruchssatz aus der Stamm- bzw. der PCT-Anmeldung an die Beschreibung angefügt wird.