4.3. Artikel 112a (2) c) EPÜ – angeblicher schwerwiegender Verstoß gegen Artikel 113 EPÜ
4.3.5 Keine Verpflichtung, eine Entscheidung im Voraus eingehend zu begründen
Dies ist die 9. Ausgabe (2019) dieser Publikation; für die 10. Ausgabe (2022) siehe hier |
Nach der ständigen Rechtsprechung muss eine Kammer den Beteiligten nicht im Voraus allen denkbaren Argumente darlegen, die für oder gegen einen Antrag sprechen (R 1/08 unter Verweis auf G 6/95, ABl. 1996, 649; s. z. B. R 13/09, R 18/09, R 4/13, R 5/15, R 6/16). Mit anderen Worten haben die Beteiligten keinen Anspruch darauf, vorab Hinweise zu allen Entscheidungsgründen zu erhalten (s. beispielsweise R 12/09 vom 15. Januar 2010 date: 2010-01-15, R 15/09, R 4/11, R 18/12, R 2/13, R 9/14, R 7/15, R 8/17). Dieser Grundsatz gilt auch für die Auslegung einer Textstelle in einem Dokument des Stands der Technik, die nur einen Teil der Begründung ausmacht (R 19/11, R 15/12, R 16/13).