2. Gegenstand der Teilanmeldung
2.2. Änderungen in einer Teilanmeldung
Dies ist die 9. Ausgabe (2019) dieser Publikation; für die 10. Ausgabe (2022) siehe hier |
Teilanmeldungen sind neue, eigenständige und von der Stammanmeldung unabhängige Anmeldungen. Änderungen in einer Teilanmeldung sind daher nach Art. 123 (2) EPÜ in demselben Maße zulässig wie Änderungen in allen anderen Anmeldungen, die keine Teilanmeldungen sind (G 1/05 date: 2007-06-28, ABl. 2008, 271).
Änderungen können auch dann zugelassen werden, wenn die Teilanmeldung – entgegen Art. 76 (1) Satz 2 erster Halbsatz EPÜ – einen Gegenstand enthält, der über den Inhalt der früheren Anmeldung in der ursprünglich eingereichten Fassung hinausgeht. Eine solche Teilanmeldung ist nicht als "ungültig" anzusehen (G 1/05 date: 2007-06-28, ABl. 2008, 271). Sie kann im Prüfungsverfahren noch so geändert werden, dass sie die Erfordernisse des Art. 76 (1) EPÜ erfüllt, vorausgesetzt, die Änderung entspricht auch allen übrigen Erfordernissen des EPÜ (s. G 1/05 date: 2007-06-28, ABl. 2008, 271). Auch wenn die frühere Anmeldung nicht mehr anhängig ist, ist es noch möglich, eine Teilanmeldung so zu ändern, dass sie den Erfordernissen des Art. 76 (1) EPÜ genügt (G 1/05 date: 2007-06-28, ABl. 2008, 271).
Wird eine Teilanmeldung geändert, so muss sie den Erfordernissen des Art. 76 (1) EPÜ wie auch des Art. 123 (2) EPÜ genügen, um die Einführung von neuem Gegenstand in das Prüfungsverfahren auszuschließen (s. T 284/85, T 441/92, T 873/94, ABl. 1997, 456; T 1221/97, T 1008/99, T 561/00, T 402/00, T 423/03 und viele andere mehr).
- Rechtsprechung 2021