A. Eingangs- und Formalprüfung
3. Wo und wie können Anmeldungen eingereicht werden?
Dies ist die 9. Ausgabe (2019) dieser Publikation; für die 10. Ausgabe (2022) siehe hier |
Nach Art. 75 EPÜ kann eine europäische Patentanmeldung beim EPA oder (vorbehaltlich Art. 76 (1) EPÜ) bei der Zentralbehörde für den gewerblichen Rechtsschutz oder bei anderen zuständigen Behörden eines Vertragsstaats eingereicht werden, wenn das Recht dieses Staats es gestattet.
Laut J 3/80 (ABl. 1980, 92) obliegt die Verpflichtung, national eingereichte europäische Patentanmeldungen an das Europäische Patentamt weiterzuleiten, der in Betracht kommenden Zentralbehörde für den gewerblichen Rechtsschutz und nicht dem Anmelder (s. auch J 1/12 in diesem Kapitel IV.A.5.1.; s. auch Kapitel III.E.2.2. "Wiedereinsetzung nur bei Versäumnis einer für den Anmelder zu befolgenden Frist").
Die Form der Einreichung ist in R. 2 EPÜ geregelt, wobei die Einreichung durch unmittelbare Übergabe, auf dem Postweg oder durch technische Einrichtungen zur Nachrichtenübermittlung erfolgen kann. Die näheren Einzelheiten und Bedingungen werden vom Präsidenten des EPA festgelegt. Unterlagen, die vermeintlich für die Zwecke der R. 2 (1) EPÜ nachgereicht wurden, müssen als nicht eingegangen gelten, wenn sie mittels technischer Hilfsmittel eingereicht wurden, die vom Präsidenten des EPA nicht zugelassen waren (T 765/08).