3. Keine sinnvolle Recherche möglich
Liegt das Sequenzprotokoll einer internationalen Anmeldung nicht vor oder entspricht es nicht dem WIPO-Standard ST.26 (siehe Anhang C der Verwaltungsvorschriften, Nr. 4), so fordert das EPA als ISA den Anmelder auf, ein dem Standard entsprechendes Sequenzprotokoll oder eine Übersetzung in Form eines neuen Sequenzprotokolls in einer von ihm akzeptierten Sprache einzureichen und eine Gebühr für verspätete Einreichung innerhalb einer nicht verlängerbaren Frist von einem Monat nach dem Datum der Aufforderung zu entrichten.
Wenn der Anmelder innerhalb der festgesetzten Frist nicht ein dem Standard ST.26 entsprechendes Sequenzprotokoll einreicht und die Gebühr für verspätete Einreichung nicht entrichtet, führt das EPA als ISA die internationale Recherche nur insoweit durch, als eine sinnvolle Recherche ohne das Sequenzprotokoll möglich ist.
Der Prüfer hat bei der Durchführung der Recherche folgende Wahlmöglichkeit:
i)Entweder ist eine Erklärung nach Art. 17 (2) a) ii) und Regel 13ter.1 d) abzugeben, dass zu keinem der beanspruchten Gegenstände eine sinnvolle Recherche möglich ist, da der Anmelder Regel 5.2 nicht beachtet hat (kein Sequenzprotokoll) und/oder Regel 13ter.1 a) nicht eingehalten hat (kein Sequenzprotokoll in computerlesbarer Form),
oder
ii)es ist ein unvollständiger Recherchenbericht zu erstellen und eine Erklärung nach Art. 17 (2) b) und Regel 13ter.1 d) abzugeben, dass zu bestimmten beanspruchten Gegenständen keine sinnvolle Recherche möglich ist, da der Anmelder Regel 5.2 nicht beachtet hat (kein Sequenzprotokoll) und/oder Regel 13ter.1 a) nicht eingehalten hat (kein Sequenzprotokoll in computerlesbarer Form).
Dies wirkt sich auch auf das Verfahren für die internationale vorläufige Prüfung vor dem EPA als IPEA aus (siehe RL/PCT‑EPA C‑VIII, 2.1).