3.9 Auf computerimplementierte Erfindungen gerichtete Ansprüche
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Eine revidierte Fassung dieser Publikation ist in Kraft getreten. |
Der Ausdruck "computerimplementierte Erfindungen" deckt Ansprüche ab, die Computer, Computernetze oder andere programmierbare Vorrichtungen umfassen, wobei mindestens ein Merkmal durch ein Programm realisiert wird.
Auf computerimplementierte Erfindungen gerichtete Ansprüche sollten alle Merkmale definieren, die für die technische Wirkung des beim Betrieb des Computerprogramms auszuführenden Verfahrens wesentlich sind (siehe F‑IV, 4.5.2, letzter Satz). Ein Einwand nach Art. 84 kann erhoben werden, wenn die Ansprüche Programmlisten enthalten. Kleine Ausschnitte des Programms in der Beschreibung können akzeptiert werden (siehe F‑II, 4.12).
In den nächsten drei Abschnitten wird zwischen drei Fällen unterschieden. Die in F‑IV, 3.9.1 definierte Praxis beschränkt sich auf Erfindungen, bei denen sämtliche Verfahrensschritte durch allgemeine Mittel zur Datenverarbeitung ausgeführt werden können. F‑IV, 3.9.2 hingegen betrifft Erfindungen, bei denen mindestens ein Verfahrensschritt die Verwendung spezifischer Mittel zur Datenverarbeitung oder anderer technischer Vorrichtungen definiert. Erfindungen, die in einer verteilten Computerumgebung verwirklicht werden, sind in F‑IV, 3.9.3 behandelt.