5.6.1.1 Definition durch die Struktur des Antikörpers
Eine revidierte Fassung dieser Publikation ist in Kraft getreten. |
Da für die Bindung an das Antigen normalerweise die drei CDRs jeder der variablen Domänen der leichten und der schweren Ketten eines IgG zuständig sind, muss das IgG ein konventioneller Antikörper, damit es er allein durch seine Struktur eindeutig definiert ist und seine charakteristische Bindungsspezifität aufweist und somit den Erfordernissen des Art. 84 genügt, durch mindestens diese sechs die Zahl von CDRs definiert werden, die für seine Bindung erforderlich sind.
CDRs müssen, wenn nicht durch ihre spezifische Sequenz, dann z. B. nach einem Nummerierungssystem (Kabat, Chothia oder IMGT) definiert werden.
Wird ein IgG konventioneller Antikörper durch weniger als die sechs Sequenzen der sechs seiner CDRs definiert, so wird der Anspruch nach Art. 84 beanstandet, weil ihm ein wesentliches technisches Merkmal fehlt. Ein Anspruch, der einen Antikörper durch seine Struktur, aber durch weniger als sechs CDRs definiert, kann die Erfordernisse des Art. 84 nur erfüllen, wenn, sofern nicht experimentell nachgewiesen wird, dass eine oder mehrere der sechs CDRs nicht mit dem Ziel-Epitop interagieren, oder wenn er ein spezifisches Antikörperformat betrifft, das die Epitoperkennung durch weniger CDRs ermöglicht.