8.7 Handschriftliche Änderungen in der mündlichen Verhandlung
8.7.2 Vorgehensweise im Prüfungsverfahren
Eine revidierte Fassung dieser Publikation ist in Kraft getreten. |
Im Prüfungsverfahren gelten die formalen Erfordernisse der Regeln 46 und Regel 49 (2) - Regel 49 (9) und Regel 49 (12) gleichermaßen für Anmeldeunterlagen, die in der mündlichen Verhandlung durch unmittelbare Übergabe oder per E-Mail eingereicht werden (ABl. EPA 2020, A71).
Wenn der Anmelder in der mündlichen Verhandlung keine formal korrekten geänderten Anmeldeunterlagen einreichen kann, gilt Folgendes:
a)Wenn eine Entscheidung über die Zurückweisung einer Patentanmeldung unmittelbar bevorsteht und Unterlagen der Anmeldung in der Akte sind, die den formalen Erfordernissen nicht entsprechen, erlässt die Prüfungsabteilung die Entscheidung auf der Grundlage der sachlichen Argumente, um das Verfahren nicht hinauszuzögern. Sie kann jedoch in der Entscheidung auf den Formmangel hinweisen.
b)Liegt Einvernehmen über einen patentierbaren Gegenstand vor, verkündet die Prüfungsabteilung, dass
– die geänderte Anmeldung den Erfordernissen des EPÜ genügt, aber bestimmte formale Erfordernisse, wie z. B. das der Regel 49 (8) in Bezug auf handschriftliche Änderungen nicht erfüllt; und
– das Verfahren schriftlich fortgesetzt wird.
Nach Abschluss der mündlichen Verhandlung fordert der Formalsachbearbeiter den Anmelder im Namen der Prüfungsabteilung (siehe A‑III, 3.2) auf, innerhalb von zwei Monaten formal korrekte Unterlagen einzureichen. Wenn die auf diese Aufforderung hin eingereichten Änderungen vom patentierbaren Gegenstand abweichen, der in der mündlichen Verhandlung ermittelt wurde, ist das in C‑V, 4.7 beschriebene Verfahren anzuwenden.