2.2 Formulierung einer Recherchenstrategie
Eine revidierte Fassung dieser Publikation ist in Kraft getreten. |
Die Recherchenabteilung beginnt sodann die Recherche mit der Formulierung einer Recherchenstrategie, d. h. eines Plans, der aus einer Reihe von Recherchenaussagen zum Umfang der Recherche besteht und zu den Teilen der Dokumentation führt, die für die Recherche heranzuziehen sind. Anfangs enthält eine Recherchenstrategie eine oder mehrere Kombinationen der in B‑III, 2.2 genannten grundlegenden Bestandteile. Die Recherche ist in dem Sinne interaktiv und iterativ, dass die Recherchenabteilung ihre ursprüngliche(n) Recherchenaussage(n) je nach dem Nutzen der ermittelten Information neu formuliert (siehe B‑III, 1.1 und B‑IV, 2.4 und B-IV, 2.6). Bei der Verwendung von Klassifikationsgruppen wählt die Recherchenabteilung diejenigen aus, die für die Recherche heranzuziehen sind, und zwar sowohl auf den direkt in Betracht kommenden Gebieten als auch auf gleichartigen Gebieten.
Die Recherchenabteilung konsultiert gegebenenfalls auch andere Klassifikationen (z. B. FI) oder Indexierungssysteme (z. B. F-Terms). Auch kann sie Kollegen hinzuziehen, die auf einem ähnlichen oder möglicherweise mit dem Inhalt der Anmeldung in Zusammenhang stehenden Gebiet tätig sind (siehe B‑I, 2.1).
Hat die Recherchenabteilung Zweifel über die zu recherchierenden Gebiete, so kann sie sich beim zuständigen Klassifikationsexperten Rat holen.
Gewöhnlich sind verschiedene Recherchenstrategien möglich, und die Recherchenabteilung verlässt sich auf ihr durch Erfahrung erworbenes Urteilsvermögen und die Kenntnis der verfügbaren Rechercheninstrumente, wenn zu entscheiden ist, wie im jeweiligen Fall am besten vorzugehen ist. Sie berücksichtigt in erster Linie die Recherchenstrategien, die zu den Teilen der Dokumentation führen, bei denen die größte Wahrscheinlichkeit besteht, einschlägige Dokumente vorzufinden. Gewöhnlich wird dem Hauptgebiet der Technik, unter das die Anmeldung fällt, der Vorrang gegeben, wobei mit den grundlegenden Bestandteilen begonnen wird (siehe B‑III, 2.2), die für die spezifischen Beispiele und die bevorzugten Ausführungsformen der beanspruchten Erfindung besonders bedeutsam sind. Die Recherchenabteilung berücksichtigt bei ihren Überlegungen, ob sie die Ermittlungen auf andere, weniger relevante Teile der Dokumentation ausdehnen soll, stets die bereits erzielten Recherchenergebnisse.