1.1 Frist für die Antragstellung
1.1.1 Frist für die Einreichung eines Antrags auf Verlängerung der Frist für den Eintritt in die nationale Phase
Die meisten Vertragsstaaten wenden Artikel 22 in der mit Wirkung vom 1. April 2002 geänderten Fassung an. Für diese Staaten beträgt die Frist für den Eintritt in die nationale/regionale Phase unabhängig davon, ob der Anmelder den Antrag auf internationale vorläufige Prüfung innerhalb von 19 Monaten ab dem (frühesten) Prioritätsdatum gestellt hat, 30 bzw. 31 Monate.
Auch das EPA wendet Artikel 22 in der mit Wirkung vom 1. April 2002 geänderten Fassung an. Die Frist für den Eintritt in die europäische Phase beträgt daher in jedem Fall 31 Monate ab dem Prioritätsdatum, unabhängig davon, ob ein Antrag gestellt wurde oder nicht.
Für einige wenige Bestimmungsämter gilt allerdings immer noch Artikel 22 (1) in der früheren Fassung. Die Liste der Vertragsstaaten, für die diese Bestimmung noch Anwendung findet, wird auf der Website der WIPO veröffentlicht. Nach den neuesten Informationen der WIPO (Stand: 1. Januar 2024) gilt die 20/21-Monatsfrist für folgende Staaten: Luxemburg (LU) und Vereinigte Republik Tansania (TZ). Bei einer regionalen Bestimmung dieser Staaten gilt hingegen die Frist nach Artikel 22 in der geänderten Fassung.
Soll eine Anmeldung in diesen Staaten in die nationale Phase eintreten, muss der Antrag deshalb innerhalb von 19 Monaten ab dem (frühesten) Prioritätsdatum bei der zuständigen IPEA eingehen, damit das Recht auf eine Verlängerung der Frist für den Eintritt in die nationale Phase bis zum Ablauf von 30 bzw. 31 Monaten ab dem Prioritätsdatum gewahrt bleibt.
Außerdem muss der Anmelder in diesen Staaten die 19-Monatsfrist auch dann einhalten, wenn der ISR und der WO‑ISA noch nicht vorliegen. Mit anderen Worten hat eine Verzögerung bei der internationalen Recherche keine Auswirkung auf die 19-Monatsfrist, da diese ausschließlich auf der Grundlage des (frühesten) Prioritätsdatums berechnet wird.
Für Staaten, die Artikel 22 (1) in der früheren Fassung anwenden, gilt ein Antrag, der nach Ablauf der Frist von 19 Monaten ab dem Prioritätsdatum eingeht, dennoch als wirksam gestellt, wenn er noch innerhalb von
–3 Monaten ab dem Tag, an dem die ISA dem Anmelder den ISR und den schriftlichen Bescheid (WO‑ISA) übermittelt hat, oder
–22 Monaten ab dem (frühesten) Prioritätsdatum
eingereicht wird. Er bewirkt jedoch nicht, dass sich der Beginn der nationalen Phase für die betreffenden Staaten auf 30 bzw. 31 Monate verlängert.
PCT-Newsletter 2/2005, 6