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​​Preisträgerin in der Kategorie Lebenswerk: Dame Carol Robinson

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Carol Vivien Robinson

Das Europäische Patentamt (EPA) gibt bekannt: Dame Carol Robinson wird mit dem Europäischen Erfinderpreis 2024 in der Kategorie Lebenswerk ausgezeichnet. Eine unabhängige Jury entschied sich für die britische Chemikerin, weil sie Blutanalyse, Medikamentenentwicklung und biochemische Forschung entscheidend vorangebracht hat. Als erste Frau, die eine ordentliche Professur für Chemie an den Universitäten Oxford und Cambridge erhielt, dient Robinson außerdem als leuchtendes Vorbild für eine ausgeglichenere Geschlechterverteilung in MINT-Berufen. Hinzu kommt ihre engagierte Arbeit als Mentorin, mit der sie zahlreiche Doktorandinnen und Doktoranden sowie junge Forschungstalente am Anfang ihrer Laufbahn inspirierte. 

Auch wenn ihre Arbeit anfänglich nicht alle überzeugte, hielt Robinson Kurs: "Als Wissenschaftlerin bin ich schon immer meinen eigenen Weg gegangen. Das war in meiner ganzen Karriere mein Mantra. Ich wollte nie der Menge hinterherlaufen." 

Das EPA wird Robinsons Leben und Werk bei der feierlichen Verleihung des Europäischen Erfinderpreises würdigen, die am 9. Juli 2024 in Malta stattfindet und im Livestream verfolgt werden kann. Hierbei gibt das EPA dann auch bekannt, wer in den anderen Kategorien sowie den per Online-Abstimmung ermittelten Publikumspreis gewonnen hat.  

Pionierin der personalisierten Medizin 

Die Massenspektrometrie ist ein Analyseinstrument zur Erkennung von Molekülen, das die Identifizierung der Zusammensetzung chemischer Substanzen ermöglicht, wozu auch Proteine zählen. Robinson hat die "native Massenspektrometrie" entwickelt – eine Technik, die Proteine in ihrem natürlichen Zustand bewahrt und dadurch genaue Einblicke in ihre Funktionen und Wechselwirkungen ermöglicht, ohne ihre Strukturen zu verändern. Sie ermöglicht präzise Messungen und Analysen von Proteinkomplexen, die bei verschiedenen Erkrankungen eine Rolle spielen. Dieser Durchbruch ebnet den Weg für die Entwicklung gezielter Medikamente, die wirksamer auf Krankheitsmechanismen einwirken können als je zuvor.