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Europa an der Spitze bei Innovationen in Wassertechnologien

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Laut einer neuen Studie entfallen 40 % der Erfindungen für Technologien rund ums Wasser auf europäische Anmelder. Neue EPA-Tools helfen Erfindern, Forschenden, Politik und Investoren in diesem Bereich. 

Heute veröffentlicht das EPA drei wertvolle Ressourcen, um Erfinder, Forschende, Entscheidungsträger und Investoren zu unterstützen, kritische Herausforderungen in der Wasserversorgung und Wasserwirtschaft bei gleichzeitiger Bedrohung durch Überflutungen und Küstenerosion zu bewältigen. In unserer neuen Studie haben wir die Entwicklungen und globalen Trends bei wasserbezogenen Technologien untersucht. Eine neue Technologieplattform erleichtert Wissenschaftlern und Ingenieuren die Recherche in unseren umfangreichen kostenlosen Patentinformationen. Schließlich haben wir unser Tool Deep Tech Finder um vier neue Filter im Bereich Wassertechnologien erweitert, um investitionsbereite europäische Start-up-Unternehmen mit Investoren in Kontakt zu bringen. Die drei Ressourcen wurden gemeinsam vom Chefökonom des EPA und der Beobachtungsstelle für Patente und Technologie des EPA entwickelt. 

2,2 Milliarden Menschen hatten nach Angaben der Vereinten Nationen im Jahr 2022 keinen dauerhaften Zugang zu sauberem Trinkwasser und 3,5 Milliarden keinen Zugang zu sicheren sanitären Einrichtungen. Darüber hinaus fordern Dürren und Überschwemmungen jedes Jahr zahlreiche Todesopfer und verursachen wirtschaftliche Schäden in Milliardenhöhe. Innovationen können einen wesentlichen Beitrag zur Bewältigung dieser beiden Herausforderungen leisten. 

"Wasser ist eine unserer wertvollsten Ressourcen", sagte EPA-Präsident António Campinos. "Angesichts der Bedrohungen durch den Klimawandel sind sowohl bei der Wasserversorgung als auch beim Schutz vor Gefahren im Zusammenhang mit Wasser in den kommenden Jahrzehnten noch deutlich mehr Innovationen erforderlich. Unsere neue Studie und unsere Tools geben Entscheidungsträgern und der Öffentlichkeit hochwertige Daten und Analysen im Bereich der Wassertechnologien an die Hand und unterstützen Erfinderinnen und Erfinder dabei, innovative Lösungen für unsere Wasserprobleme zu finden."

Studie zeigt globale Trends auf 

Europa ist weltweit führend bei der Entwicklung neuer Technologien im Wassersektor, wie unsere heute veröffentlichte Studie zeigt. Die Studie befasst sich mit internationalen Patentfamilien. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass im Zeitraum von 1992 bis 2021 40 % aller IPF zu Wassertechnologien auf Anmelder aus den 39 Mitgliedstaaten des EPA entfielen. Europa liegt bei Erfindungen im Bereich Wasser weit vorne, gefolgt von den USA und Japan. Die führenden Länder innerhalb Europas sind derzeit Deutschland, Frankreich und Großbritannien. 

 

Technologietrends 

Laut der Studie wurden 1992 und 2021 weltweit mehr als 22 000 IPF für wasserbezogene Technologien eingereicht. Der größte Teilbereich für Erfindungen ist die Wasseraufbereitung, auf die etwa 60 % aller IPF entfallen. Das in den letzten Jahren am schnellsten wachsende Segment ist die effiziente Wasseraufbereitung, insbesondere die Automatisierung und Kontrolle von Aufbereitungsprozessen.  

 

Große Unternehmen dominieren, aber Innovationen an Hochschulen nehmen zu 

Die wichtigsten Anmelder von Patenten im Bereich der Wassertechnologien sind Veolia (Frankreich), Xylem (USA) und Kurita (Japan). Daneben ist der Beitrag von Hochschulen und öffentlichen Forschungseinrichtungen deutlich gestiegen, von unter 5 % aller wasserbezogenen IPF in den 1990er-Jahren auf 14 % im Zeitraum zwischen 2017 und 2021. Die führenden Hochschulen/Forschungsinstitute sind die Chinesische Akademie der Wissenschaften, die Universität Nanjing (CN) und das CNRS (FR).  

 

Besserer Zugang zu Informationen über Wassertechnologien 

In Zusammenarbeit mit den nationalen Patentämtern in ganz Europa hat das EPA anhand der für die Studie angelegten Datensätze eine neue Technologieplattform für wasserbezogene Innovationen entwickelt. Patentprüfer des EPA und 10 nationale Patentämter (Bulgarien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Marokko, den Niederlanden, Österreich und der Türkei) haben basierend auf ihren Fachkenntnissen 77 Suchkonzepte in zwei Themenbereichen erarbeitet: sauberes Wasser und Hygiene (einschließlich Wasseraufbereitung, -wirtschaft und -versorgung) sowie Schutz vor wasserbezogenen Gefahren (speziell Hochwasserschutz und Maßnahmen gegen Küstenerosion). Anhand dieser fertigen Konzepte können Wissenschaftler, Regierungen und Unternehmen leichter nach Informationen in unserer kostenlosen Patentdatenbank Espacenet mit über 150 Millionen Dokumenten suchen, sich über die neuesten Fortschritte im Wassersektor informieren und neue Möglichkeiten für weitere Forschungen entdecken. 

Vernetzung europäischer Start-ups mit Investoren 

Gleichzeitig hat das EPA seinen kostenlosen Deep Tech Finder aktualisiert, um Investoren und potenzielle Partner mit über 100 Start-ups mit europäischen Patentanmeldungen für wasserbezogene Erfindungen aus ganz Europa in Verbindung zu bringen. Das kostenlose Online-Tool enthält nun die Profile von über 8 500 europäischen Start-up-Unternehmen in Dutzenden von Technologiebereichen, von Digitaltechnologien bis zum Gesundheitswesen und von sauberer Energie bis zur Weltraumforschung.