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Patentwissen und nachhaltige Lösungen

 

Wir wünschen Ihnen ein glückliches neues Jahr!

Ein weiteres Jahr ist vorüber und ein neues beginnt. Für viele von uns ist das der Moment, an dem wir zurückblicken und gute Vorsätze für das neue Jahr fassen. Der Kampf gegen den Klimawandel und für eine "grünere" Zukunft steht im Augenblick ganz oben in der Prioritätenliste. Dabei ist klar, dass die Innovationstätigkeit hier eine zentrale Rolle spielt auf allen Ebenen - von innovativen Lösungen für alltägliche Probleme bis hin zu komplexen Technologien, die die Welt verändern könnten. In dieser Ausgabe stellen wir Ihnen einige interessante Patentanmeldungen vor, die zur Nachhaltigkeit beitragen.

Suchen Sie nach Anregungen, um Ihr Leben etwas "grüner" zu gestalten? Dann werfen Sie einen Blick in diese Patentanmeldung für einen essbaren, veganen, waffelähnlichen Kaffeebecher. Keine Sorge, wenn Sie den Becher zum Schluss nicht essen wollen, er ist zu 100 % biologisch abbaubar! Oder wie wäre es mit essbarem Besteck und Geschirr, das erst nach 40 bis 50 Minuten langsam durchweicht, Ihnen also ausreichend Zeit zum Essen lässt? Und falls Sie das noch nicht inspiriert, was halten Sie von einer Patentanmeldung für einpflanzbare, umweltfreundliche Essstäbchen? Nach der Benutzung können Sie diese einpflanzen und beobachten, wie aus den Samen wunderschöne Pflanzen heranwachsen.

Täglich sehen wir mehr innovative und nachhaltige Ideen. Mit dem Europäischen Erfinderpreis wurden einige herausragende Beiträge gewürdigt, so etwa eine Erfindung der Österreicher Klaus Feichtinger und Manfred Hackl im Jahr 2019. Auf der Grundlage des Konzepts "re-use, reduce, recycle" erfanden sie ein neues, verbessertes Verfahren zum Trennen und Recyceln von Plastikabfällen und deren Verarbeitung zu Regranulat, das von der Industrie (wieder-)verwendet werden kann (weitere Informationen finden Sie auf unserer Website). 2015 erhielt der Franzose Ludwik Leibler den Europäischen Erfinderpreis für eine neue Kunststoffklasse, die "Vitrimere". Dank ihrer Selbstheilungskräfte helfen Vitrimere, die Lebensdauer von Produkten aus Kunststoff zu verlängern und die Plastikverschmutzung unserer Ozeane zu reduzieren (Näheres finden Sie auf unserer Website).

Das EPA setzt sich voll und ganz für Nachhaltigkeit ein und unterstützt kontinuierlich nachhaltige Erfindungen. Im Rahmen unseres Strategieplans 2023 wollen wir bis 2030 CO2-neutral sein. Wir veröffentlichen regelmäßig Studien zum Thema Nachhaltigkeit (s. unsere jüngste Studie über Patente für die Kunststoffe der Zukunft - Globale Innovationstrends in den Bereichen Recycling, kreislauffähiges Design und alternative Rohstoffe), und wir haben auch das Auffinden von Patentdokumenten, die nachhaltige Technologien abdecken, erleichtert (mit der Schaffung eines Klassifikationsschemas für technische Eigenschaften von Technologien, die allgemein gesagt als Klimaschutztechnologien bezeichnet werden können).

Wir sind aber nicht die einzigen, die grüne Innovationstrends erfassen. Die OECD-Datenbank zu grünen Patenten nutzt Daten aus unserer PATSTAT-Datenbank und dient dem Ziel, unter Verwendung tief gehender Recherchenstrategien Informationen zur Entwicklung grüner Technologien, zur internationalen Zusammenarbeit und zur Verbreitung von Technologien zu sammeln. Durch Vergleich des Wachstums der Umwelttechnologien mit dem technologischen Wachstum insgesamt kann die OECD die Länder mit verhältnismäßig hohem Wachstum der umweltbezogenen Patente identifizieren. Im Technology Development Dashboard der OECD können Sie sich auch die grünen Technologien mit dem schnellsten Wachstum anzeigen lassen (einschließlich Windenergie sowie Elektro- und Hybridfahrzeuge). Mit der "WIPO GREEN"-Datenbank wiederum können Sie zu bestimmten Umweltproblemen die passenden nachhaltigen Lösungen in folgenden Bereichen finden: Energie, Wasser, Land- und Forstwirtschaft, Umweltverschmutzung und Abfall, Transportwesen, Produkte, Materialien und Prozesse sowie Bauwesen. Die Daten kommen hier von den Nutzern selbst sowie von ausgewählten Organisationen und grünen Patenten.

Wir alle können dazu beitragen, die weltweiten Anstrengungen zur Nachhaltigkeit zu unterstützen. So können wir nachhaltige Lösungen im Alltag nutzen oder wir können diese Datenbanken erkunden, um das Thema Nachhaltigkeit besser verstehen und bewerten zu können. Mit einfachen Lösungen kann man viel erreichen und jeder kleine Schritt zählt. Schließlich gibt es keinen Planeten B.

Vielleicht ist das eine Anregung für unsere Neujahrsvorsätze.