Jahrestreffen stärkt Beziehungen zur japanischen Industrie
Förderung von Innovation durch Zusammenarbeit: EPA stärkt Partnerschaft mit der japanischen Industrie
Am 5. März war das Europäische Patentamt (EPA) Gastgeber des 13. Jahrestreffens mit der japanischen Außenhandelsorganisation (JETRO) am Hauptsitz des EPA in München. Christoph Ernst, Vizepräsident Rechtsfragen und internationale Angelegenheiten des EPA, eröffnete die Hybridveranstaltung, an der 14 Vertreter der japanischen Industrie sowie die Herren Kazuyoshi Sugano, der Generaldirektor von JETRO Düsseldorf, und Kenichi Bessho, der Generalkonsul von Japan in München, teilnahmen.
Bei dem fruchtbaren Austausch ging es vor allem um aktuelle Entwicklungen im europäischen Patentsystem und die Herausforderungen, denen japanische Anmelder in der Regel gegenüberstehen. Unter anderem wurden folgende wichtige Themen behandelt:
Qualität und digitale Transformation
Bei den Gesprächen gingen Teilnehmer beider Seiten auf das Bekenntnis des EPA zu Patentqualität und digitaler Transformation ein. Das EPA stellte seine jüngsten Entwicklungen auf diesen Gebieten vor; zu nennen sind KI-gestützte Tools, die Recherche- und Prüfungsverfahren unterstützen, und die neue Legal Interactive Platform, über die die Nutzer schneller und effizienter auf rechtliche Informationen zugreifen können.
Einheitspatent (UP): Wachsendes Potenzial für japanische Unternehmen
Seit der Einführung des Einheitspatents am 1. Juni 2023 sind beim EPA rund 50 000 Anträge auf einheitliche Wirkung eingegangen, was belegt, dass sich das System bewährt hat und die Nutzer darauf vertrauen. Bei europäischen Anmeldern ist die Nutzungsrate des Einheitspatentsystems am höchsten, weshalb das EPA die Gelegenheit nutzte, auf die zahlreichen Vorteile des Einheitspatentsystems hinzuweisen. Sie reichen von einem geringeren Kosten- und Verwaltungsaufwand bis zu einem einfacheren rechtlichen Rahmen und einer vereinfachten Gebührenstruktur – und die japanischen Nutzer zeigten sich sehr interessiert an den Vorteilen des Einheitspatents.
Für mehr Nachhaltigkeit und Innovation
Das EPA stellte seine Beiträge zu einer nachhaltigen Entwicklung vor, nämlich Initiativen für eine bessere Zugänglichmachung von Patentinformationen, neue Technologieplattformen mit Smart-Search-Möglichkeiten für Gebiete wie saubere Energie oder Innovationen im Weltraumsektor und Tools wie den Deep Tech Finder, der Investoren mit über 10 500 europäischen Hochschulen, deren Spin-outs und weiteren Start-ups zusammenbringt, die Patente angemeldet haben.
Offener Dialog mit der japanischen Industrie
Ein wichtiger Zweck des Jahrestreffens ist es, den laufenden, offenen Dialog des EPA mit den Stakeholdern zu fördern. Wichtige Fragen und Herausforderungen für japanische Unternehmen wurden angesprochen, und das EPA und die JETRO betonten, wie wichtig eine enge Zusammenarbeit ist und dass sie sich beide für ein effizientes, nachhaltiges und nutzerfreundliches Patentsystem einsetzen wollen.
Interview mit JETRO-Generaldirektor Kazuyoshi Sugano
Nach dem Treffen nahm sich Herr Sugano die Zeit, in einem Interview mit dem EPA einige Fragen zu beantworten. Sehen Sie sich die Aufzeichnung an, um mehr darüber zu erfahren, welche Themen für ihn besonders interessant waren und welche Erkenntnisse er aus dem Treffen mitnahm.