VERTRETUNG
PRAKTIKA INTERN
Ausbildung im EPA für Patentvertreter
Patentvertretern, die die europäische Eignungsprüfung noch nicht abgelegt haben, bietet das Europäische Patentamt die Möglichkeit einer Ausbildung im EPA in München. Unter dem Begriff "Vertreter" sind sowohl freiberuflich arbeitende als auch in der Industrie tätige Personen zu verstehen. Mit dieser Ausbildung ist Anfang 1991 begonnen worden; sie zielt zwar vor allem auf Bewerber für die europäische Eignungsprüfung ab, doch sind auch nach Artikel 163 EPÜ in der Liste der zugelassenen Vertreter eingetragene Interessenten willkommen. Eine besondere Zielgruppe sind Personen, die keine der EPA-Amtssprachen als Muttersprache haben oder aus unterrepräsentierten Vertragsstaaten kommen; diese Bewerber werden bei der Auswahl bevorzugt.
Programm
Die Praktikanten verbringen 4 Wochen in der Generaldirektion (GD) 2. Falls gewünscht, kann in der GD 3 ein weiterer Aufenthalt von bis zu 4 Wochen vorgesehen werden. Der Zeitabstand zwischen diesen beiden Aufenthalten kann individuell bestimmt werden. In der GD 2 sollen die Praktikanten an echten Fällen arbeiten; dabei werden sie von einem Prüfer betreut. Falls während des Praktikums ein Kurs für Prüfer stattfindet, kann der Praktikant unter Umständen daran teilnehmen. In der GD 3 werden die Praktikanten einer Technischen Beschwerdekammer zugeteilt. Während beider Aufenthalte können die Praktikanten an mündlichen Verhandlungen teilnehmen und werden mit anderen Tätigkeiten des EPA in München vertraut gemacht.
Es hat sich als nützlich erwiesen, daß die Praktikanten am Ende ihres Praktikums einen Bericht über ihre Tätigkeiten und Eindrücke anfertigen.
Kosten und Unterbringung
Das EPA erhebt für das Praktikum keine Gebühren. Für ihren Aufenthalt in München müssen die Praktikanten jedoch selbst aufkommen. Auf Wunsch erteilt das EPA Auskunft über günstige Übernachtungsmöglichkeiten und ortsansässige Banken, die Darlehen anbieten. Endgültige Vorkehrungen müssen die Praktikanten selbst treffen.
Zulassung
Für dieses Ausbildungsprogramm können sich Staatsangehörige aller EPÜ-Vertragsstaaten anmelden, die ihren Wohnsitz innerhalb des Hoheitsgebiets eines der Vertragsstaaten haben. In Ausnahmefällen kann von der Bedingung der Staatsangehörigkeit abgewichen werden.
Grundkenntnisse des europäischen Patenterteilungsverfahrens werden vorausgesetzt; eine Bedingung für die Zulassung ist der erfolgreiche Abschluß der epi/CEIPI-Grundausbildung im europäischen Patentrecht* oder eines gleichwertigen Kurses.
Die Praktikanten müssen über gute Kenntnisse in mindestens einer Amtssprache und sollten über Grundkenntnisse in den beiden anderen Amtssprachen verfügen.
Anmeldungen von Bewerbern, die im Jahre 1999 an der Ausbildung teilnehmen möchten, sollten bis spätestens 31. Oktober 1998 beim EPA eingehen. Ein Anmeldeformular finden Sie auf Seite 315.
Bitte geben Sie auf jeden Fall mehrere bevorzugte technische Gebiete gemäß der Internationalen Patentklassifikation an, damit Sie einem für Sie geeigneten Ausbilder zugeteilt werden können.
Zur Zeit können maximal 30 Bewerber pro Jahr zur Ausbildung zugelassen werden.
Bisher sind 123 Praktikanten in der GD 2 und/oder GD 3 fortgebildet worden. Die nachstehenden Zahlen unterrichten über die Herkunft dieser Personen in den Jahren 1991 - 1997.
2 AT, 5 BE, 26 CH, 15 DE, 1 DK, 2 ES, 4 FI, 13 FR, 5 GB, 1 IE, 18 IT, 4 JP, 3 LI, 10 NL, 14 SE.
Für weitere Informationen steht Ihnen gerne Frau Gerda Flanter, Tel. (+49-89)2399-5102, zur Verfügung.
Aus technischen Gründen sind die eingebetteten Formblätter in diesem Artikel nur in der PDF-Version verfügbar.
* Siehe ABl. EPA 1988, 138.