Irischer Umweltschützer Fionn Ferreira (22) belegt dritten Platz beim Young Inventors Prize 2023 für seine Erfindung zur Befreiung der Meere von Mikroplastik
- Fionn Ferreira landet beim Europäischen Erfinderpreis 2023 auf dem dritten Platz des Nachwuchspreises „Young Inventors Prize“
- Das Europäische Patentamt (EPA) zeichnet Ferreira für seine Methode aus, Mikroplastik aus Wasser zu entfernen
- Jüngster Prototyp entfernt in einem einzigen Durchgang über 85 % der Mikroplastik mithilfe eines einzigartigen Gemischs, ohne Einsatz von Filtern oder Chemikalien
München, 4. Juli 2023 – Das Europäische Patentamt (EPA) hat heute bekannt gegeben, dass der irische Umweltschützer Fionn Ferreira beim Young Inventors Prize des Europäischen Erfinderpreises 2023 den dritten Platz belegt. Der 22-jährige Chemiestudent macht derzeit seinen Master-Abschluss und unterrichtet als wissenschaftliche Hilfskraft an der Universität Groningen Er hat einen Weg gefunden, dem Wasser mithilfe eines einzigartigen Gemischs Mikroplastikpartikel zu entziehen.
“Mit dem Erhalt dieser prestigeträchtigen Auszeichnung wird nicht nur eine persönliche Leistung gewürdigt, sondern damit wird auch die dringende Notwendigkeit, die verheerenden Auswirkungen von Mikroplastik auf die Wassersysteme unseres Planeten zu bekämpfen, in ihrer ganzen Dimension anerkannt. Sie zeigt außerdem, dass auch junge Erfinder wie ich etwas bewirken können”, so Ferreira.
Nach Angaben der Vereinten Nationen (UNO) befinden sich mehr als 51 Billionen Mikroplastikpartikel in den Meeren - 500 Mal mehr als Sterne in unserer Galaxie. Diese unvorstellbare Ansammlung von Plastikmüll ist ein drängendes globales Problem, das Fionn Ferreira zutiefst bewegt und ihn anspornt.
Ferreira belegt in der zweiten Auflage des Young Inventors Prize den dritten Platz. Diesen Preis hat das Europäische Patentamt (EPA) als Ansporn für die nächste Generation von Erfinderinnen und Erfindern ins Leben gerufen. Ausgezeichnet werden innovative junge Menschen im Alter von bis zu 30 Jahren, die technische Lösungen zur Bewältigung globaler Probleme entwickelt haben und damit zur Erreichung der Ziele der Vereinten Nationen (SDGs) für nachhaltige Entwicklung beitragen. Die Erfindung von Ferreira leistet einen Beitrag zum UN-Nachhaltigkeitsziel 6 (sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen), denn sie fördert eine nachhaltige Bewirtschaftung von Wasserressourcen, Abwässern und Ökosystemen.
Mit Magnetkraft gegen Plastikverschmutzung
Ferreiras Lösung zur Entfernung von Mikroplastik aus Wasser ist einfach, aber wirksam. Sie basiert auf Ferrofluid, einem magnetischen Flüssigkeitsgemisch, das sich an Mikroplastikpartikel bindet, sie vom Wasser trennt und so ihre Entfernung mittels Magnetkraft ermöglicht. Der jüngste Prototyp, der von der Umweltinitiative „Footprint Coalition“ von Robert Downey Jr. unterstützt wird, entfernt über 85 % der Mikroplastikpartikel in einem einzigen Durchgang und kann gefahrlos sogar in Trinkwasser eingesetzt werden. Das Verfahren kommt ohne Filter aus und erzeugt keinerlei Abfall. Die magnetische Flüssigkeit bleibt dabei fast vollständig erhalten, während Mikroplastik entfernt wird.
Die so herausgezogenen Plastikpartikel können dann für künftiges Recycling verwendet werden – ein zusätzlicher Gewinn für die Umwelt. Ferreira arbeitet derzeit mit der University of Texas zusammen, um ein Geschäftsmodell zur Vermarktung seiner Erfindung zu entwickeln. „Zusammen können wir die ökologischen Herausforderungen meistern, ganz egal, wie alt wir sind und welchen fachlichen Hintergrund wir haben”, ist Ferreira überzeugt.
Die Gewinnerinnen und Gewinner des Young Inventors Prize wurden bei der hybriden Preisverleihungszeremonie des Europäischen Erfinderpreises 2023 bekannt gegeben, die heute in Valencia (Spanien) stattfand. Hier können Sie die Zeremonie streamen: https://inventoraward.epo.org/
Weitere Informationen über die Auswirkungen der Erfindung, die Technologie sowie die Geschichte des Erfinders finden Sie hier.
Pressematerial
Zugang zu Materialien für Journalisten
Fotos Preisverleihung (für Videos im MXF-Format wenden Sie sich bitte an press@epo.org)
Medienkontakte Europäisches Patentamt
Luis Berenguer Giménez
Hauptdirektor Kommunikation / EPA-Sprecher
EPA-Pressestelle
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Tel.: +49 89 2399-1833
Über den Erfinder
Der 22-jährige Fionn Ferreira studiert Chemie. Nach seinem Bachelor-Abschluss an der Universität Groningen in den Niederlanden strebt er jetzt einen Master-Abschluss im Bereich Spektroskopie an. 2019 stellte Ferreira sein Verfahren zur Entfernung von Mikroplastik aus Wasser auf verschiedenen Wissenschaftsmessen vor und gewann den „Global Grand Prize der Google Science Fair“. Seine innovative Idee erregte die Aufmerksamkeit von Robert Downey Jr.'s Umweltorganisation „Footprint Coalition“, und 2020 gründete Ferreira Fionn & Co. LLC. So konnte er seine Erfindung zur Vollendung bringen und die Patentierung vorbereiten. Im Rahmen einer Partnerschaft mit „Stress Engineering Services“ möchte er weiter an seinem Konzept feilen, es in die Praxis umsetzen und testen.
Während seines Masterstudiums arbeitet Ferreira derzeit auch als wissenschaftliche Hilfskraft an der Universität Groningen, wo er Tutorien im Bereich Chemie und Ingenieurwesen hält. Ferreira hat bereits mehrere Auszeichnungen erhalten, so beispielsweise 2019 den „Google Science Fair Global Grand Prize Award“. Von der „Global Plastic Action Partnership“ wurde er zu einem der sieben „Plastic Action Champions“ ernannt. Außerdem wurde ihm der Titel eines „National Geographic Young Explorer“ verliehen und er erscheint in der Liste „Forbes 30 Under 30“. Er hat bereits als Keynote-Speaker auf mehreren globalen Veranstaltungen wie dem Weltwirtschaftsforum und der jährlich stattfindenden Forschungskonferenz der Europäischen Kommission gesprochen.
Über den Young Inventors Prize
Als Ansporn für die kommende Generation von Erfinderinnen und Erfindern hat das Europäische Patentamt 2021 den Young Inventors Prize ins Leben gerufen. Der Preis richtet sich an innovative junge Menschen im Alter von bis zu 30 Jahren aus der ganzen Welt und würdigt Initiativen, bei denen technische Lösungen eingesetzt werden, um zur Erreichung der Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung beizutragen. Der erste Platz ist mit 20 000 EUR dotiert, der zweite mit 10 000 und der dritte mit 5 000 EUR. Die Finalisten und Gewinner werden von einer unabhängigen Jury ausgewählt, die aus ehemaligen Finalisten und Finalistinnen des Europäischen Erfinderpreises besteht. Die Auszeichnung wird im Rahmen der hybriden Preisverleihungszeremonie des Europäischen Erfinderpreises 2023 am 4. Juli verliehen. Anders als bei den traditionellen Kategorien des Europäischen Erfinderpreises ist die Erteilung eines europäischen Patents keine Teilnahmevoraussetzung. Weitere Informationen zu den Teilnahmebedingungen und Auswahlkriterien für den Young Inventors Prize finden Sie hier.
Über das Europäische Patentamt
Mit 6 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist das Europäische Patentamt (EPA) eine der größten Behörden in Europa. Das EPA, das seinen Hauptsitz in München sowie Niederlassungen in Berlin, Brüssel, Den Haag und Wien hat, wurde mit dem Ziel gegründet, die Zusammenarbeit zwischen den Staaten Europas auf dem Gebiet des Patentwesens zu stärken. Dank des zentralisierten Verfahrens vor dem EPA können Erfinder hochwertigen Patentschutz in bis zu 44 Staaten erlangen, die zusammen einen Markt von rund 700 Millionen Menschen umfassen. Das EPA ist außerdem weltweit führend in den Bereichen Patentinformation und Patentrecherche.