David Devos, Caroline Moreau und Team
Eine bahnbrechende Behandlung für schwere Parkinson-Symptome
Weltweit leiden ca. 10 Millionen Menschen an der Parkinson-Krankheit, die mit Symptomen wie dem Tremor und Gangstörungen einhergeht. Seit Langem schon wird Parkinson mit einem Dopamin-Mangel in Zusammenhang gebracht. Dieser Mangel lässt sich allerdings nur schwer bekämpfen, da Dopamin die Verdauungsbarriere und die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden kann. Levodopa, eine Vorläufersubstanz von Dopamin, kann diese Barrieren zwar überwinden, wird allerdings auch von anderen Körperzellen aufgenommen, die diesen Stoff nicht brauchen, was dazu führt, dass nur kleine Mengen Dopamin das Gehirn erreichen. Für die Patientinnen und Patienten bedeutet das, dass die Linderung der Symptome nur von kurzer Dauer ist: Sie kehren zurück, sobald die Wirkung des Medikaments nachlässt.
Außerdem konnte in Versuchen nachgewiesen werden, dass Dopamin seine Wirkung verliert, sobald es oxidiert. Um das zu verhindern, haben Devos und Moreau ein anaerobes Dopamin oder A-Dopamin entwickelt. Dabei wird der Sauerstoff in der Dopamin-Lösung in einer anaeroben Kammer durch Dioxid und Stickstoff ersetzt. Das daraus entstehende A-Dopamin kann direkt in das Ventrikelsystem des Gehirns verabreicht werden.
Mithilfe der Robotertechnologie MRI und Trajektorienberechnungen implantieren Neurochirurgen eine Präzisions-Dosierpumpe mit einem Katheter, der das Gehirn direkt mit Dopamin versorgt. Patientinnen und Patienten müssen das Gerät alle ein bis zwei Wochen nachfüllen – ein Vorteil gegenüber Levodopa, das dreimal am Tag verabreicht wird. Die Parkinson-Symptome können durch eine Anhebung des Dopamin-Spiegels gelindert werden, wodurch auch die körperliche Beeinträchtigung bei Patientinnen und Patienten weniger stark ausfällt.
Devos erklärt das so: "Wir sind davon überzeugt, dass A-Dopamin sich langfristig als bahnbrechende Therapieform erweisen wird... Bei allem Enthusiasmus müssen wir allerdings bescheiden bleiben, denn heilen werden wir die Parkinson-Krankheit damit nicht." Unser nächster Schritt ist die Marktzulassung in Europa, nachdem die klinischen Prüfungen der Phase III erfolgreich abgeschlossen wurden.
Für eine höhere Lebensqualität
Die neurologische Expertise von David Devos und Caroline Moreau ist mittlerweile hoch angesehen: Das hat sie zur Beschäftigung mit Behandlungsstrategien für neurodegenerative Erkrankungen gebracht, aus der einige wirksame Ansätze hervorgegangen sind, die die Lebensqualität der Betroffenen steigern. Mit der Gründung ihres gemeinsamen Unternehmens InBrain Pharma setzt das Paar den nächsten logischen Schritt in der Erforschung von intrazerebralen Infusionen zur Linderung von Parkinson-Symptomen.
Devos und Moreau sind nicht nur Forschungs- und Geschäftspartner, sondern auch privat ein Paar: Sie sind verheiratet und haben es sich zur Lebensaufgabe gemacht, kranken Menschen zu helfen. Moreau sagt Folgendes über die Motivation hinter ihrer Arbeit: "Wir forschen schon seit mehr als 20 Jahren im Bereich der Parkinson-Krankheit. Wir verbringen den ganzen Tag mit den Betroffenen und haben die Krankheit so aus allen Blickwinkeln kennengelernt. Mir war daran gelegen, eine Möglichkeit zu finden, um die Lebensqualität der Betroffenen zu steigern und ihnen ihre Selbstbestimmtheit zu erhalten. Das war schon immer mein Ziel. Und das wird es auch bleiben."
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Pressemitteilung: Mehr Lebensqualität und Selbstständigkeit für Parkinson-Patienten: Französisches Neurologenteam als Finalisten für den Europäischen Erfinderpreis 2024 nominiert Pressefotos Video (MP4): Englisch Video (MP4): Französisch(für Videos im MXF-Format wenden Sie sich bitte an press@epo.org)
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