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​​Cordelia Schmid​

​​Computern durch maschinelles Lernen das "Sehen" beibringen​

Preiskategorie
Forschung
Technisches Gebiet
Audiovisuelle Technik
Organisation
​​Inria​
​​Die Forschung unter der Leitung der Informatikerin Cordelia Schmid hat KI in die Lage versetzt, komplexe visuelle Daten in Echtzeit zu "sehen" und zu interpretieren. Ihre Arbeit ist ein Schritt in eine Zukunft, in der interaktive Roboter und selbstfahrende Fahrzeuge ein Teil der Lösung für die drängenden Probleme unserer Zeit sein könnten.​

Gewinnerin des Europäischen Erfinderpreises 2024

Die Entwicklung von Technologien, die KI in die Lage versetzen, komplexe visuelle Daten zu "sehen" und zu interpretieren, eröffnet eine Vielzahl an neuen Möglichkeiten für die Interaktion zwischen Mensch und Computer in zahlreichen Wirtschafts- und Forschungsbereichen. Die Arbeit von Cordelia Schmid hat einen wegweisenden Beitrag dazu geleistet, Künstliche Intelligenz (KI) über die grundlegende Objekterkennung hinaus und für komplexere Vorgänge weiterzuentwickeln, wie beispielsweise das Verstehen von visuellen Szenen in ihrem Kontext, die Interpretation menschlicher Handlungen und sogar die Vorhersage bevorstehender Ereignisse in einem Video. Im Rahmen des maschinellen Lernens, das eine enorme Menge an visuellen, Audio- und Textdatensätzen einschließt, lernt die KI, visuelle Informationen in ähnlicher Weise wie Menschen zu verarbeiten. Das versetzt die KI in die Lage, Objekte in Bildern und Videos präziser und intelligenter als je zuvor zu erkennen und zu kategorisieren.

Ein wesentliches Merkmal der Arbeit von Cordelia Schmid ist die Effizienz. Die visuellen Daten werden in Echtzeit verarbeitet und analysiert: Das ist vor allem für jene Anwendungen relevant, bei denen eine sofortige Reaktion erforderlich ist, wie zum Beispiel selbstfahrende Autos und interaktive Robotik. Für die praktische Umsetzung von Schmids Forschungsarbeit müssen Systeme geschaffen werden, die mehrere Datentypen zeitgleich verarbeiten und analysieren können und somit schnellere Reaktionen ermöglichen. Dazu hat Schmid selbstverbessernde maschinelle Lern-Modelle eingesetzt, die laufend neue Daten integrieren. Das verleiht der KI die Fähigkeit, ihre Genauigkeit und Effektivität ständig zu steigern.

Schmids Forschung könnte dazu führen, dass KI intelligenter und maßvoller mit Menschen interagiert, als das bisher der Fall war. Im Gesundheitswesen könnten Roboter zum Beispiel in der Lage sein, ältere Menschen zu unterstützen oder Stürze zu erkennen.

Ein natürlicher Problemlöser

Cordelia Schmid entstammt einer Familie von Wissenschaftlern. Sie studierte zunächst Mathematik, bevor sie sich dem Bereich Computer Vision zuwandte. Ihr akademisches wie berufliches Leben war von wegweisenden Beiträgen in diesem Bereich gekennzeichnet, die schließlich zur Entwicklung fortgeschrittener Algorithmen zur Bild- und Videoanalyse führten. Dabei ist es Schmid dank ihrer umfangreichen Expertise gelungen, eine Brücke zwischen theoretischer Forschung und der praktischen Umsetzung zu schlagen. Unter ihrer Leitung als Forschungsdirektorin von Inria, dem französischen Nationalen Forschungsinstitut für Informatik und Automatisierung, werden innovative Projekte durchgeführt. Sie arbeitet auch Teilzeit bei Google. 

Darüber hinaus ist Schmid eine führende Persönlichkeit in diesem Bereich, die auch als Redakteurin und Vorsitzende einschlägiger Fachzeitschriften und Konferenzen die Zukunft von KI mitgestaltet. Sie ist eine leidenschaftliche Problemlöserin und setzt diese Fähigkeit auch bei der Entwicklung von KI ein: "Was mich hauptsächlich bei der Lösung von Problemen motiviert, ist es, vor einem schwierigen Problem und einer interessanten Frage zu stehen, die es zu lösen gilt... hier muss man systematisch vorgehen und einen Schritt nach dem anderen machen. Man muss verschiedene Lösungen ausprobieren und das Problem aus vielen unterschiedlichen Perspektiven betrachten."

Patentnummer: