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Würdigung von Erfinderinnen und Erfinder des frankofonen Afrikas

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SAIIT OAPI forum

Von links nach rechts: Ange Frederick Balma (Preisträger) und Gabriel Pecquet (EPA) 

Eine Delegation des Europäischen Patentamts (EPA) hat am diesjährigen Salon Africain de l'Invention et de l'Entreprise Innovante (SAIIT) teilgenommen, dem alle zwei Jahre stattfindenden wichtigsten Forum für Erfinderinnen und Erfinder des frankofonen Afrikas. Die neunte Ausgabe der von der Afrikanischen Organisation für geistiges Eigentum (OAPI) organisierten Veranstaltung fand vom 24. bis 26. Juli in Abidjan, Elfenbeinküste statt. 

Die diesjährige Konferenz bot dem EPA die Gelegenheit, das PATLIB-Netz der Patentinformationszentren vorzustellen ebenso wie die Initiative "Wissenstransfer nach Afrika" (KT2A), die darauf abzielt, Erfahrung und Fachwissen des PATLIB-Netzes unter ausgewählten Universitäten aus ganz Afrika zu verbreiten. 

Vertiefung der nachhaltigen, interkontinentalen Zusammenarbeit

Mit der KT2A-Initiative will das EPA in enger Zusammenarbeit mit den regionalen und nationalen IP-Ämtern dazu beitragen, Innovation und Technologietransfer an afrikanischen Unversitäten zu fördern. Die Initiative ergänzt die Synergien, die sich in den langfristigen Vorbereitungen für den Beitritt der OAPI zum EPA-Validierungssystem entwickelt haben, das die Grundlage für eine engere Zusammenarbeit zwischen Mitglied- und Nichtmitgliedstaaten der EPO bildet.

Die Präsentation des EPA auf dem SAIIT-Forum, für die auch PATLIB- Bedienstete aus zwei Patentinformationszentren online zugeschaltet waren, konzentrierte sich auf optimale Praktiken in Zusammenarbeitsprojekten mit kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und Hochschulen in Europa. Zugegen waren auch Vertreterinnen und Vertreter des von der Europäischen Union initiierten internationalen Kooperationsprojekts für geistige Eigentumsrechte AfrIPI, des französischen Nationalen Instituts für gewerblichen Rechtsschutz (INPI), des Marokkanischen Amts für gewerblichen und kommerziellen Rechtsschutz (OMPIC) und der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO). Sie kamen auf dem Forum zusammen mit Mitgliedern der OAPI sowie offiziellen Vertreterinnen und Vertretern der Elfenbeinküste und weiterer Initiativen im Rahmen des SAIIT-Programms, was die Bedeutung der Veranstaltung als Plattform für die internationale Zusammenarbeit und den internationalen Austausch unter Erfinderinnen und Erfindern, Forscherinnen und Forschern, Wirtschaftsakteurinnen und akteuren sowie weiteren Stakeholdern unterstreicht. 

Würdigung nachhaltiger Innovation

Den Abschluss der Veranstaltung bildete eine Preisverleihung, bei der insbesondere führende Erfinderinnen und Erfinder aus den 17 Mitgliedstaaten der OAPI gewürdigt wurden, die zuvor von einer 17-köpfigen Jury aus OMPIC-, EPA- und OAPI-Expertinnen und Experten ausgewählt worden waren.

Der vom EPA verliehene Preis für Innovation im Dienst der nachhaltigen Entwicklung ging an Ange Frederick Balma aus der Elfenbeinküste für die Nutzung von Light-Fidelity-Technologie (LiFi), Solarenergie und Satelliteninternet für die Bereitstellung von elektrischem Licht und Internetzugang in entlegenen Dörfern Afrikas. Balma ist Gründer der Firma LIFI LED, eines führenden Unternehmens auf diesem Gebiet in seinem Heimatland. Dies ist der zweite Preis innerhalb eines Monats, mit dem das EPA einen afrikanischen Erfinder würdigt, nachdem bei der Verleihung des Europäischen Erfinderpreises 2023 in Valencia bereits der Young Inventors Prize an den Massai-Unternehmer Richard Murere für sein innovatives Leuchtsystem zur Abschreckung von Löwen ging.