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Avelino Corma Canós

Molekularsiebkatalysatoren zur Verbesserung chemischer Reaktionen

Preiskategorie
Lebenswerk
Technisches Gebiet
Werkstoffwissenschaften
Organisation
Instituto de Tecnología Química (ITQ)
​​Der spanische Chemiker ist ein Pionier auf dem Gebiet der Katalysatoren. Seine wichtigste Errungenschaft ist jedoch das Instituto de Tecnología Química, das er gegründet hat, um die chemische Forschung in den Bereichen Energie, Nachhaltigkeit, Gesundheit und Wasser voranzutreiben.

Gewinner des Europäischen Erfinderpreis 2023

Zeolithe sind Katalysatoren, die in chemischen Prozessen für verschiedene Zwecke verwendet werden, so etwa zur Verbesserung der Effizienz und der Umweltfreundlichkeit chemischer Reaktionen sowie beim Zerlegen von Rohöl in Benzin, Diesel und andere Nebenprodukte. Zeolithe sind kristalline Materialien, bestehend aus Silikon, Aluminium und Sauerstoff, die durch ihre poröse Struktur als Siebe für kleine Moleküle dienen, bei denen dann eine chemische Reaktion stattfinden kann.

Obwohl theoretisch Millionen von synthetischen Zeolithstrukturen möglich sind, wurden bisher nur etwa 150 entwickelt. Rund ein Fünftel davon stammt von Corma und seinen Kollegen. Cormas erstes synthetisches Zeolith, ein Katalysator, der die Oktanzahl von aus Rohöl hergestelltem Benzin verbessert, wurde 1989 entwickelt. Damit konnte Benzin hergestellt werden, das eine bessere Laufleistung, niedrigere CO2-Emissionen bei warmem Wetter und eine bessere Widerstandsfähigkeit gegen Druck im Motor ohne vorzeitiges Zünden bietet. Die von Corma und seinen Kollegen produzierten Zeolithe fanden seither zahlreiche praktische Anwendungen in Bereichen wie Transformation von Biomasse, Entfernung von NOx und der Entwicklung von Katalysatoren in der Arzneimittel- und der Kosmetikindustrie.

Auf die Frage, welche Rolle die Chemie in unserem Alltag spielt, antwortet Corma: "Stellen Sie sich einen gewöhnlichen Tag vor. Sie stehen morgens auf - denken Sie an alles, was Sie tun und benutzen... Ihre Seifen, Shampoos, Zahnpasta... Dann frühstücken Sie und steigen ins Auto. Und Sie werden sehen, dass etwa 90 % von all dem mit Chemie zu tun haben."

Ein dauerhaftes Erbe

Avelino Corma Canós wuchs in Moncófar auf, einer kleinen, landwirtschaftlich geprägten Stadt nördlich von Valencia. Niemand in seiner Familie hatte eine Universität besucht, doch seine Eltern förderten von Anfang an seine Neugier. "Meine Eltern wollten uns immer etwas Besseres geben, und Wissen und Bildung waren ein Teil davon. Sie ermöglichten es mir, an der Universität zu studieren."

1967 begann Corma sein Chemiestudium, das er mehr als zehn Jahre lang fortsetzte. 1979 nahm er seine Forschungstätigkeit am Consejo Superior de Investigaciones Científicas (spanischer nationaler Forschungsrat) auf, wo er sich auf Zeolithe konzentrierte. Sein erster Zeolith wurde vom spanischen Erdölunternehmen CEPSA (Compañía Española de Petróleos, S.A.U.) und der deutschen Süd-Chemie AG (heute Clariant) unter dem Markennamen HYSOPAR vermarktet und ist inzwischen bei mehr als 20 Raffinieren weltweit im Einsatz.

Durch die Einnahmen aus Patentlizenzgebühren konnte Corma 1990 mit anderen das Instituto de Tecnología Química de València gründen. Das Institut fördert Studien in wissenschaftlicher chemischer Forschung vor allem in vier zentralen Bereichen: Energie, Nachhaltigkeit, Gesundheit und Wasser.

Er ist der Verfasser von mehreren Büchern, unter anderem "Catalytic Cracking" und "Introduction to Zeolite Molecular Sieves" sowie von mehr als 1 200 Veröffentlichungen und knapp 200 europäischen Patentanmeldungen.

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