Nationales Recht zum EPÜ, IX. Eintragung von Rechtsübergängen, Lizenzen und anderen Rechten an europäischen Patenten in das nationale Patentregister, Ungarn
EPÜ-Vertragsstaat | Ungarn | |
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1 Rechtsübergang durch Rechtsgeschäft (z. B. Verkauf, Fusion) oder kraft Gesetzes (z. B. Erbfolge, Konkurs, Zwangsvollstreckung) |
2 Lizenzen und andere Rechte |
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1Welche Unterlagen/Nachweise müssen eingereicht werden? |
entsprechende öffentliche oder Privaturkunde Art. 55(2) PatG |
wie unter 1. |
2Bestellung eines zugelassenen Inlandsvertreters erforderlich? |
Sofern kein internationaler Vertrag etwas anderes bestimmt, müssen ausländische ohne Wohnsitz oder Sitz im EWR einen vor dem HIPO zugelassenen Vertreter benennen. Dieser muss kein Inlandsvertreter sein, aber seinen Sitz im EWR haben. Art. 51(1), (4) PatG |
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3Formblatt vorgeschrieben? |
Nein |
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4Gebühr vorgesehen? |
16 500 HUF Art. 53/C(2)b) PatG |
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5Eintragungen und Angaben im Patentregister |
Rechtsübergang (Daten des neuen Eigentümers), Lizenzen (Name des Lizenznehmers, Vertragslaufzeit, Ausschließlichkeit, ggf. Beschränkung auf bestimmte Ansprüche), Pfandrechte (Name des Pfandgläubigers), Tatsache, dass das Recht auf ein Patent bzw. die Rechte aus einem Patent Teil eines Vermögens sind, das treuhänderisch verwaltet wird. Anträge auf die Eintragung von Rechten oder Daten in das Register müssen schriftlich gestellt werden. Eine öffentliche oder Privaturkunde, die als hinreichender Nachweis dient, ist dem Antrag beizufügen. Das HIPO ändert die Registerdaten zum Erfinder und zur Beteiligung an der Abfassung entweder auf der Grundlage einer einstimmigen Erklärung aller im Register erfassten Erfinder oder aller die Änderung beantragenden Personen oder auf der Grundlage eines dem Antrag beigefügten rechtskräftigen Gerichtsurteils. Schließen sich Anträge in derselben Sache aus, so werden sie in der Reihenfolge des Eingangs bearbeitet. Das Patentregister bestätigt das Bestehen solcher Rechte und die dort eingetragenen Tatsachen, solange kein Gegenbeweis vorliegt. Wird ihre Richtigkeit oder Echtheit angefochten, so trägt der Anfechtende die Beweislast. Mit Ausnahme von Pfandrechten hat die Eintragung von Rechtsübergängen, der Tatsache, dass das Recht auf ein Patent bzw. die Rechte aus einem Patent Teil eines Vermögens sind, das treuhänderisch verwaltet wird, und Lizenzen in das Register deklaratorische Wirkung. Jedes patentbezogene Recht ist gegenüber einem Dritten, der es gutgläubig und gegen Entgelt erwirbt, erst nach der Eintragung in das Patentregister wirksam. Jedermann kann auf das Patentregister zugreifen. Das Register ist über die HIPO-Website elektronisch (online) verfügbar. Gegen Entrichtung einer Gebühr kann jedermann eine beglaubigte Kopie der im Register eingetragenen Daten anfordern. Art. 54, 55, 25(2) PatG |
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6Wird ein vom EPA nach Regel 85 EPÜ registrierter Rechtsübergang anerkannt? |
Ja Eintragung im Register erfolgt automatisch nach Zahlung der Gebühr (16 500 HUF) und gegen Vorlage einer Abschrift der Bescheinigung des EPA (EPA Form 2544). Art. 55(2) PatG |
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7Besonderheiten |
Bei Patentverletzung kann der vertragliche Lizenzinhaber den Patentinhaber auffordern, geeignete Schritte zur Unterbindung der Verletzung zu unternehmen. Kommt der Patentinhaber dieser Aufforderung nicht innerhalb 30 Tagen nach, so kann der im Patentregister eingetragene Lizenzinhaber in eigenem Namen eine Verletzungsklage erheben. Art. 36(2) PatG |