Nationales Recht zum EPÜ, II. Einreichung europäischer Patentanmeldungen, Deutschland
EPÜ-Vertragsstaat | Deutschland |
---|---|
1Anmelder kann (vorbehaltlich Abschnitt 2) zwischen EPA und nationalen Behörden wählen |
Ja Art. II § 4(1) IntPatÜbkG |
2Anmeldungen, für die Einreichung bei nationalen Behörden vorgeschrieben ist |
Anmeldungen, die ein Staatsgeheimnis enthalten können Art. II § 4(2) IntPatÜbkG |
3Sprachen, in denen europ. Patent |
Alle Sprachen nach Art. 14 (2) EPÜ |
4Amtssprachen |
Deutsch |
5Besonderheiten |
Anmeldungen gemäß Abschnitt 1 können beim EPA, beim DPMA sowie bei den Patentinformationszentren in folgenden Städten eingereicht werden: Aachen, Chemnitz, Dresden, Hamburg, Ilmenau, Kaiserslautern, Saarbrücken und Stuttgart. BGBl. 1999 I 648, 2193 Bl.f.PMZ 1999, 169, 325 Bei Anmeldungen gemäß Abschnitt 2 hat der Anmelder in einer Anlage darauf hinzuweisen, dass die Erfindung nach Auffassung des Anmelders ein Staatsgeheimnis enthalten kann. Anmeldungen können auch per Telefax eingereicht werden.* Anmeldungen können auch elektronisch unter Verwendung der vom DPMA kostenlos zur Verfügung gestellten Software DPMAdirekt oder des für deutsche Patentanmeldungen entwickelten Anmeldesystems (DE-Modul) der vom Europäischen Patentamt herausgegebenen Software epoline® eingereicht werden (vgl. § 3(1), (4) ERVDPMAV). Die Einreichung in elektronischer Form kann online oder auf elektronischen Datenträgern erfolgen. Elektronische Dokumente sind mit einer qualifizierten elektronischen Signatur nach Artikel 3 Nummer 12 der Verordnung (EU) Nr. 910/2014 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. Juli 2014 über elektronische Identifizierung und Vertrauensdienste für elektronische Transaktionen im Binnenmarkt und zur Aufhebung der Richtlinie 1999/93/EG (ABl. L 257 vom 28.8.2014, S. 73) oder einer fortgeschrittenen elektronischen Signatur gemäß Artikel 3 Nummer 11 der Verordnung (EU) Nr. 910/2014 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. Juli 2014 über elektronische Identifizierung und Vertrauensdienste für elektronische Transaktionen im Binnenmarkt und zur Aufhebung der Richtlinie 1999/93/EG (ABl. L 257 vom 28.8.2014, S. 73), die von einer internationalen, auf dem Gebiet des gewerblichen Rechtsschutzes tätigen Organisation herausgegeben wird und sich zur Bearbeitung durch das DPMA eignet, zu versehen (§ 3(3) ERVDPMAV). Nähere Informationen zu den Bearbeitungsvoraussetzungen für elektronische Dokumente (insb. die technischen Anforderungen sowie die zulässigen elektronischen Datenträger und die Datenformate sowie geeignete elektronische Signaturen) sind auf der Website des DPMA unter www.dpma.de aufgeführt (§§ 3(2) und 4 ERVDPMAV). |
* Vgl. hierzu Beschluss des Präsidenten des EPA: ABI. EPA 2019, A18.