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Keith Sonnier

Pi, 1978
Glasröhren, Argongas, Neongas, Transformator
140 x 145 cm

Die Zahl π gehört zu den rätselhaften Zeichen in der Mathematik. Sie ist eine unveränderliche Konstante, die das Verhältnis des Durchmessers zum Umfang eines Kreises beschreibt und die nicht durch das Verhältnis von zwei ganzen Zahlen, also als Bruch, dargestellt werden kann. Die Bezeichnung dieser Zahl π leitet sich von den Anfangsbuchstaben der griechischen Begriffe für den Randbereich (periphereia) bzw. den Umfang (perimetros) ab. Keith Sonnier (*1941 Mamou, US - † 2020 Southampton, US) arbeitet wie Maurizio Nannucci, von dem das EPA zwei Werke besitzt, viel mit der Verknüpfung von Licht und Schrift.

Das Werk Pi zeichnet den griechischen Buchstaben mittels drei Neonröhren und den sie verbindenden Kabeln in den drei Grundfarben blau, gelb, rot nach. Die Zahl wird zu einem ephemeren Objekt, das durch die Strahlkraft der Elementarfarben auch auf den grundlegenden und gleichzeitig transzendentalen Charakter dieser Zahl verweist, die eine wissenschaftliche Erkenntnis darstellt und diese zugleich überschreitet. Sonnier kommentiert damit auch das Verhältnis von Kunst und Wissenschaft und deutet einen Raum jenseits der Logik an, der sowohl für die Künste als auch für die Wissenschaften von Bedeutung ist.

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